Holzfachschule Treffpunkt der Tischler-Elite
Die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk 2020 in Bad Wildungen haben einen Gewinner. Er heißt Benjamin Supé und kommt aus Bayern. Einen respektablen zweiten Platz sicherte sich Tom Weber aus Baden-Württemberg. Dritter wurde Anselm Runge aus Berlin. Der rheinland-pfälzische Teilnehmer Markus Windhausen wurde 6., sein hessischer Kollege Felix Mohr belegte den 14. Platz.
Die Siegerehrung wurde vom Präsidenten des Bundesverbandes Holz und Kunststoff Thomas Radermacher vorgenommen, den jungen Leistungsträgern des Tischlerhandwerks gratulierten der Landrat des Kreises Waldeck-Frankenberg, Dr. Reinhard Kubat, Bad Wildungens Bürgermeister Ralf Gutheil sowie der hessische Landesinnungsmeister Wolfgang Kramwinkel; Schulleiter Hermann Hubing überreichte den jungen Wettbewerbsteilnehmern einen Bildungsgutschein für eine Fortbildung zum Tischlermeister bzw. Holztechniker an der Holzfachschule Bad Wildungen.
Insgesamt waren 15 Junggesellen zu diesem Wettbewerb angetreten, die bis auf zwei Teilnehmer allesamt bereits Landesmeister sind, obwohl sie erst im vergangenen Jahr ihre Gesellenprüfung abgelegt haben.
In 19 Stunden verteilt auf zwei Tage war ein Beistellschränkchen mit Klappe und Schubkasten zu fertigen. Die Herausforderung lag dabei vor allem in der Anzahl der Arbeitsschritte. Denn insgesamt zwölf handwerkliche Verbindungen mussten klassisch von Hand hergestellt werden – Schwalbenschwanzverbindungen am Schubkasten sowie Schlitz- und Zapfenverbindungen für das Gestell. Außerdem sollte der Schubkastenboden mit einer Kreuzfuge furniert werden, das heißt die Fügelinie des Furniers läuft jeweils diagonal über die Trägerplatte. Da waren neben guter Planung insbesondere genaues Arbeiten gefragt. Möglich war das Nachholevent auch deshalb geworden, weil man am Ausrichtungsort der Holzfachschule Bad Wildungen optimale Bedingungen geschaffen hatte, wie zum Beispiel tägliche Tests und eine ideale Rundumbetreuung. Zwar musste die Öffentlichkeit vor Ort außen vor bleiben. Doch auf diese Weise konnte der Wettkampf auch in Coronazeiten völlig reibungslos stattfinden.
Im Oktober 2022 steht mit den Berufsweltmeisterschaften (World-Skills) in Shanghai ein weiteres großes Event an. Für Benjamin Supé bietet sich damit noch eine Chance, abermals auf Medaillenjagd zu gehen und das deutsche Tischler- und Schreinerhandwerk bei den WorldSkills zu vertreten. Außerdem sicherte sich Tom Weber eine Wildcard für das Tischler-Schreiner-Nationalteam. Er ist somit ebenfalls noch im Rennen für den großen Trip nach Shanghai.
Der Wettbewerb kann über verschiedene Kanäle nachvollzogen werden:
www.youtube.com/user/TischlerSchreinerD
Die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk zeichnen jährlich die hohen praktischen Fähigkeiten der besten jungen Gesellinnen und Gesellen eines Jahrgangs aus. Bewertet werden die Arbeiten durch eine Fachkommission nach Kriterien wie Maß- und Schnittgenauigkeit, dem Passen der Verbindungen. Qualifizieren konnte man sich über den Gewinn verschiedener Vorentscheide auf Innungs-, Kammer- und Landesebene. Außerdem wurden in diesem Jahr erstmalig auch die besten Zweitplatzierten aus den Landesentscheiden zugelassen.
Die besten 15 Junggesellen aus ganz Deutschland trafen sich in der Holzfachschule Bad Wildungen, um den Deutschen Meister 2020 im Tischlerhandwerk zu küren. Foto: TSD/art-pix.com
Konzentriert bei der Sache: Der rheinland-pfälzische Teilnehmer Marius Windhausen Foto: TSD/art-pix.com
Mit gutem Auge für Präzision: Felix Mohr, Hessischer Meister im Tischlerhandwerk 2020 Foto: TSD/art-pix.com
Den beiden Teilnehmern aus Hessen und Rheinland-Pfalz gratulierten (v.l.n.r.): Hermann Hubing, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung Hessen / Rheinland-Pfalz, der Präsident des Bundesverbandes Holz und Kunststoff, Thomas Radermacher sowie Wolfgang Kramwinkel, Landesinnungsmeister von hessenTischler Foto: TSD/art-pix.com